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Das Ningaloo Riff und der Cape Range Nationalpark

Unsere letzte Station befand sich am Ningaloo Riff. Von Monkey Mia sind das noch einmal 580 km weiter nördlich. Das merkt man auch am Klima, denn es ist deutlich wärmer geworden. Auch nachts kühlt es nicht mehr so stark ab. So kann man abends wenn es dunkel wird auch länger draußen sitzen. Man wird lediglich von Mücken attackiert, jedenfalls ich. Und da ich mich so selbstlos opfere, hat Dominik noch keinen einzigen Stich. Gemein, ich weiß. 🙂

Um diese 580 km schnell zu schaffen, sind wir 1,5 Tage lang Auto gefahren. Gegen Mittag sind wir aus Monkey Mia aufgebrochen, nachdem wir Trinkwasser und Diesel aufgetankt hatten. An dem Tag haben wir es noch ins 350 km entfernte Carnavon geschafft, wo wir im Woolworths noch unsere Essensvorräte aufstockten. An der wenig zivilisierten Westküste dauert es lang, bis man wieder einen (für australische Verhältnisse) günstigen Supermarkt findet. Aus diesem Grund halten wir an jedem Woolworths oder Coles den wir finden, was ca. alle 500 km der Fall ist. Es wird empfohlen, ausreichend Trinkwasser und Essen dabei zu haben, falls man im Nirgendwo stecken bleibt (und hier ist wirklich lange nichts). Unser Kofferraum sieht aus als müssten wir ganze Fußballmannschaften ernähren.

Aber zurück zum Nationalpark, bzw. unserem Weg dahin. Nach Carnavon sind wir am selben Tag noch 120 km weiter nördlich gefahren bis es dunkel wurde. Am nächsten Tag sind wir früh aufgebrochen, sodass wir gegen 10 Uhr bereits im kleinen Ferienort Coral Bay waren. Dort kann man gut schnorcheln da das Ningaloo Riff bis dorthin reicht. Das Riff ist vom Strand aus zu erreichen. Man geht in das Wasser und kann (auch in meiner Größe) dort hin waten bis es tiefer wird und man bereits über das Riff schnorcheln kann. Unser zweiter Versuch zu schnorcheln war auch eher semi erfolgreich. Am Strand befanden sich überall Schilder, die vor Quallen allgemein und der Irukandji Qualle besonders warnten. Von Februar bis Mai sei Quallensaison in dem Gebiet und es seien auch schon gefährliche Quallen an den Strand angespült worden. Wer mich kennt, weiß dass mich so eine Information natürlich sehr begeistert und ungemein motiviert ins Wasser zu gehen. Ähm, nicht. An der Touristeninformation versicherte uns aber eine nette Dame dass das gar kein Problem sei, man seit langer Zeit keine Qualle gesehen habe und es auch überhaupt noch keinen Zwischenfall mit einer Qualle gegeben hatte. Es seien ja auch ganz viele Leute im Wasser und sie würde auch gar keine Bedenken haben, rein zu gehen. Tatsächlich füllte sich der Strand immer mehr (wir sind ja auch früh morgens angekommen) und niemand schien sich an den Schildern zu stören. Das beruhigte mich tatsächlich und so traute auch ich mich ins Wasser. Kurz gesagt, wir wateten durch das Wasser bis zur Stelle, von der man sich den Strand und das Riff entlang treiben lassen konnte. Dort wurde es dann auch tiefer. Mich hielt es allerdings nicht so lange im Wasser, da ich nicht gerade der größte Fan vom Schwimmen in Naturgewässern bin. Dominik schnorchelte noch etwas weiter raus und sah einige Korallen und bunte Fische.

Zur Mittagszeit wurde es bedeutend heißer und wir wollten uns keinen Sonnenbrand zuziehen. Daher wichen wir auf den nahe liegenden Park hinter dem Strand aus und suchten uns ein Schattenplätzchen. Von dort aus suchten wir dann nach einem Schlafplatz für die Nacht. Da Exmouth ca. 150 km weiter nördlich von Coral Bay entfernt liegt, wollten wir schon an dem Tag ein Stück der Strecke schaffen. Zusätzlich hatten wir in der Touristeninformation erfahren, dass die Campgrounds im Cape Range Nationalpark seit neustem im Internet gebucht werden müssen, anstatt dass man einfach hinfährt und sich ein freies Plätzchen sucht. Das hatten wir nicht gewusst. Da dort im trockenen und weniger heißen australischen Herbst Hochsaison herrscht, bekamen wir erst ab Dienstag, dem 30.5. einen Platz. Das heißt, wir mussten noch 2 Nächte außerhalb des Nationalparks verbringen. Die erste Nacht wollten wir auf dem Weg nach Exmouth verbringen und die zweiten in Exmouth selbst, das ca. 30 km vom Nationalpark entfernt liegt.
Für diese Nacht fiel unsere Entscheidung auf das „Bullara Homestead“ auf der Hälfte der Strecke nach Exmouth. Und das war eine sehr gute Entscheidung! Das Bullara Homestead ist eine seit vielen Generationen geführte Rinderfarm, die seit einiger Zeit Container in Appartements umgebaut und Fläche zu einem Campingplatz erschlossen hat. Alles ist sehr liebevoll gestaltet worden, es gibt sogar eine urige Outdoordusche! An einigen Abenden gibt es ein gemütliches Zusammensein am Lagerfeuer, an dem „Dampa“, ein Brot, im Lagerfeuer gebacken wird. Sehr lecker und toll um andere kennen zu lernen! Es war ein schöner Abend.

So sah es im Bullara Homestead aus.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Exmouth, wo wir uns über die Gegebenheiten zum Schnorcheln informierten, einkauften und die dortigen Sehenswürdigkeiten ansahen.

Am Dienstag konnten wir dann endlich in den Nationalpark fahren. Wir gingen morgens einen kurzen Wanderweg im Yardie Creek. Dies ist eine Schlucht im Süden des Parks, durch die ein Fluss ins Meer mündet. Danach fuhren wir zu unserem ersten Schnorchelpunkt Oyster Stacks. Dort befinden sich die Korallen direkt am Strand, sodass man wirklich nicht weit ins Wasser muss. Die Küste und insbesondere Oyster Stacks sind von den Gezeiten beeinflusst. Aus diesem Grund darf man in Oyster Stacks nur zur Flut ins Wasser, wenn die Tiefe über den Korallen mindestens 1,20 m beträgt. Ansonsten könnten die Korallen beschädigt werden. Man hatte eine super Sicht im Wasser. Wir haben tolle Korallen gesehen und Dominik sogar einen kleinen (ungefährlichen) Riffhai.

 

 

Dort haben wir gecampt und man sieht auch zwei Bilder vom Yardie Creek.

 

Man kann im Nationalpark so gut schnorcheln, weil sich durch das Ningaloo Riff zwischen Küste und Riff Lagunen bilden. In diesem geschützten Gewässer können sich Korallen und dazu gehörige Lebewesen gut entwickeln. Man sieht von der Küste aus wie Wellen am Riff brechen.
Von Januar bis April ist die Brutzeit der Meeresschildkröten. Nördlich des Nationalparks, an der Nordküste der Halbinsel legen Schildkröten am Strand ihre Eier ab und einige Monate später schlüpfen kleine Schildkröten und machen sich auf ihren ersten Weg ins Meer. Wie man das aus dem Fernsehen halt kennt. 😀 Es gibt ein „Turtle Discovery Center“ an einem sehr populären Strand für Schildkröten. Auch wenn gerade keine Saison ist, wollte ich mir das gerne anschauen. Anhand des Titels habe ich ein Museum oder ähnliches erwartet. Was wir gefunden haben: einen Strand mit ein paar Infotafeln. Viel zu sehen gab es da dann also doch nicht, jedenfalls nicht zur Zeit.

Am Nachmittag haben wir unser Lager im Campground aufgeschlagen.
Die folgenden zwei Tage haben wir enstpannt angehen lassen. Wir waren froh, einmal nicht jeden Tag alles auf und abbauen zu müssen und verbrachten einen Tag an unserem Camp, das natürlich auch an einem Strand lag. An diesem konnte man aber nicht so gut schnorcheln. Dafür mussten wir zu zwei anderen Stränden fahren: Turquoise Bay und Lakeside. In Turquoise Bay ist eine Lücke im Riff, sodass ein stärkerer Sog als an anderen Stellen entsteht. Kontinuierlich wird Wasser über das Riff in die Lagune gespült. So entsteht ein Überdruck und das Wasser fließt in der Lücke des Riffs wieder hinaus. Auf diesen Sog muss man etwas aufpassen und nicht in das betreffende Gebiet schwimmen. Es ist aber gar nicht so problematisch, es waren sogar viele Kinder im Wasser. Der Strand am Turquoise Bay war wunderschön, klassisch weißer Sand trifft auf türkises Wasser. Und die Sicht im Wasser war auch sehr gut.

 

 

 

 

An Lakeside war das Wasser sehr aufgewühlt und man musste etwas weiter raus schwimmen um Korallen zu sehen. Dafür war aber weniger los und Dominik konnte sogar mit einer Schildkröte schwimmen.

Jetzt geht es weiter ins Landesinnere, nächster Halt Karijini Nationalpark.

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